Freiwillige Feuerwehr
MARBACH IM FELDE
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!
FF NÖ


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Über uns:



Hl. Florian Gemäß dem Motto Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr! stellen wir und in den Dienst des Personen- und Sachschutzes.
Wie der Name schon sagt, sind alle unsere Mitglieder freiwillig und unentgeltlich tätig.
Ob Zimmerbrand, Hilfs- oder Katastropheneinsatz - die Freiwillige Feuerwehr Marbach im Felde ist immer für Sie da!

Übungen, Kurse, Weiterbildungen, Wettkämpfe, Veranstaltungen und Kameradschaft sind neben den Einsätzen ein wichtiger Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr!

Die FF Marbach ist die zweitälteste Feuerwehr im Unterabschnitt Rastenfeld. Bereits Ende des Jahres 1891 trafen sich die engagierten Männer in Marbach und einigten sich, einen Feuerwehrverein zu gründen. Schließlich wurde mittels Gemeindeausschußbeschluss vom 31. Dezember 1891 das Grundgesetz (gleichsam die Vereinsstatuten) des Freiwilligen Feuerwehr- Vereines in Marbach genehmigt.

In der Zeitschrift "Feuerwehr-Signale", Jahrgang 1892, Nr. 10, wurde vermerkt: "(Neue Freiwillige Feuerwehr) In Marbach, Bezirk Gföhl (Nieder-Österreich), hat sich ein freiwilliges Löschkorps konstituiert und wurden die Satzungen desselben von der k.k. nö. Statthalterei bereits genehmigt."

 

Das Grundgesetz mit seinen 24 Paragraphen regelt alle Einzelheiten des Vereinslebens, wie z. B. Aufnahme und Ausschluss von Mitgliedern, Vereinsleitung und Hauptversammlung, Mitgliedsbeiträge, Auflösung des Vereines u.v.a. So hat man schon damals den Einsatz eines Schiedsgerichtes beschrieben, welches Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern schlichten soll.


Feuerwehr-Signale 1892, Ausgabe 10, Ausschnitt aus Seite 8 (ÖNB)


Mitteilungen des Landes-Feuerwehrverbandes vom April 1892, Ausgabe 4, Seite 3 (ÖNB)

Der erste Obmann (Kommandant) dieses neu gegründeten Feuerwehrvereines war Herr Rauscher Franz.
Das Kommando, damals Vereinsleitung genannt, bestand anfangs aus sechs Mitgliedern: dem Oberlöschmeister (Kommandant), dem OberlöschmeisterStellvertreter, dem Schriftwart, dem Säckelwart (verwaltet den Vereinssäckel = das Vereinsvermögen), dem Zeugwart und dem Löschmeister. Der Rest ist Mannschaft, wobei jeder eine Funktion hat (z.B. Steiger, Spritzenmannschaft usw.). Dem jungen Verein traten bald die meisten Männer des Dorfes bei, und so betrug der Mannschaftsstand in wenigen Jahren 32 Mitglieder.


Nun ging es an den Kauf einer geeigneten Spritze für den neugegründeten Feuerwehrverein. Für die damaligen Verhältnisse wurde auszugsweise der Briefverkehr der Fa. Fr. Kernreuter aus Wien mit der FF Marbach sehr gut illustriert. Mit Schreiben vom 9. Juni 1892 wandte sich die bekannte Fa. Kernreuter an die FF Marbach: "Verehrliches Feuerwehr-Commando Marbach, Bez. Gföhl. Vorerst danke ich Ihnen bestens für Ihr werth. Vertrauen zu meiner Firma und werden mich auch desselben würdig zeigen und Ihnen eine Spritze machen, welche schön und gediegen ist und auf welche Sie sich im Falle eines Feuers unbedingt verlassen können. Ich würde Ihnen also liefern: 1 Landfahr- und Gebirgsspritze (wie Groß Motten hat) mit 150-160 Liter Wasser je Minute auf 25-30 m Wurfweite auf ganz schmiedeeisernem Wagengestelle, Doppelsitz für 10 Mann, 2 Schlauchhaspel, Wagenbremse, 2 elegante Laternen, Stahldruckfedern am Vordergestelle mit Hebelfedersperre, Kothflügel auf allen 4 Rädern. Das Spritzenwerk mit Kugelventilen, von 2 Seiten zum Saugen eingerichtet, zweistrahlig.

Beigaben: 4 Meter Saugschlauch mit 1 compl. Gewinde und Seiher zum Abschrauben, 100 meter Ia Rohhanfschläuche mit 4 compl. Wr. Normalgewinden, 2 Strahlrohre, 4 Mundstücke, Ölkanne und Schraubenschlüssel. Anschrift: Feuerwehr Marbach 1892
Fl. 780,-

Sie werden mit der Spritze sehr zufrieden sein. Sie wissen ja, dass Sie mit meiner Spritze jedes sandige, schlammige Wasser, ja sogar Mistjauche pumpen können, ohne dass die Spritze sich jemals verlegen oder verstopfen würde."


Schreiben der Fa. Kernreuter vom 9. Juni 1892 (FFM)

Der Obmann Rauscher Franz antwortete und machte jedenfalls bezüglich des Preises als gewiegter Verhandler Einwendungen. Wahrscheinlich führte er auch aus, dass auch andere Firmen Spritzen liefern und zu günstigeren Preisen.
Mit Schreiben vom 23. Juni 1892 antwortete nun die Fa. Kernreuter:
,,Herr Franz Rauscher, Obmann der Freiwilligen Feuerwehr Marbach, Bez. Gföhl. Ihr werth. Schreiben vom 19. ds. habe ich mit Interesse und Dank gelesen und möchte Ihnen ja gerne, wenn's möglich ist, einen Preis machen, dass Sie und ich zufrieden sein können. Diese Zeiten, sehr geehrter Herr Obmann, wie im Jahr 1886, aber sind eben vorüber und werden auch vielleicht nicht wieder kommen. Alles Material, besonders Eisen und Metall ist theurer, der Arbeitslohn ist höher und so noch Vieles. Ich gebe Ihnen das Äußerste, was ein Mensch thun kann, nämlich was ich an meine Wiederverkäufer gebe, nämlich 10 % Rabatt von dem Preis.

Die Spritze kostet also Fl. 790,-
30 mt. Druckschlauch u. 1 Gewinde mehr Fl. 17,50
  Fl. 807,50
davon ab 10 % Rabatt Fl. 80,75
  Fl. 726,75

Das ist mein äußerster Preis, den ich machen kann." Der Obmann hatte also mit Erfolg verhandelt.


Schreiben der Fa. Kernreuter vom 23. Juni 1892 (FFM)

Die FF Marbach hatte in den folgenden Jahren Geräte und Ausrüstung umfangreich weiter ergänzt. So ergab sich bereits 1908 folgender Inventarstand:

1 vierrädrige Saugspritze
1 zweirädrige Karrenspritze
1 dreifußige Handspritze
12 Stück Wassereimer
110 m Schläuche für die Saugspritze
25 m Karrenspritzenschläuche
32 komplette Garnituren samt Uniform
2 Spritzen
1 Handlaterne


Werbeeinschaltung der Fa. Kernreuter 1892 (ÖNB)

Im Zusammenspiel mit den Feuerwehren der Umgebung, besonders mit den FF Rastenfeld, Lichtenau, usw. spielte die FF Marbach eine gute Rolle und war stets bei Feuereinsätzen, gemeinsamen Übungen und Festen präsent. Von Beginn an war der Mannschaftsstand an Mitgliedern hoch, nur während des 2. Weltkrieges sank er auf unter 20 Mann.


Mannschaft der FF Marbach im Felde vor 1918 (FFM)

Das erste Feuerwehrhaus stand an der Stelle des heutigen Wasserbassins in der Ortsmitte. 1948 übersiedelte die Feuerwehr in das neue Feuerwehrhaus, wo es sich dann auch bis zum Jahr 2010 befand. Der Wasserbehälter in der Ortsmitte wurde 1950 errichtet, der im Unterort, ein Jahr später. In diese Zeit fiel auch der Ankauf der ersten Tragkraftspritze mit Verbrennungsmotor, Type Rosenbauer RW 80. Die feierliche Spritzenweihe war am 2. Juni 1950 beim Kargl-Schuppen. Spritzenpatin war Frau Franziska Anthofer.


RW 80 (N 80) 1950 der FF Marbach/F (FFM)

Bald darauf, im Jahre 1956, stiftete Herr Josef Kargl der FF Marbach eine bis heute bestens erhaltene Fahne. Die festliche Weihe erfolgte am 4. Mai durch Pfarrer Strohmer unter Assistenz der Fahnenpatin Frau Maria Steininger. Der erste Fahnenjunker, der mit eigenem Helm, Schärpe und Handschuhen ein schmuckes Bild bot, ist Herr Pöll Johann. Sein Nachfolger war der spätere Kommandant Karl Weber.

Im Jänner 1971 vernichtete ein Brand die Wirtschaftsgebäude des Anwesens Müller in Marbach. Die sonst so agile FF Marbach war nicht ganz so schnell wie sonst im Einsatz. Eine Eisschicht am Boden verhinderte das Öffnen des Tores am Feuerwehrhaus. "Wer den Schaden hat, braucht, ... !" Schuld waren aber Asphaltierungsarbeiten der Gemeinde, da sie die Wasserabflussverhältnisse geändert hatten.

Da die alte Tragkraftspritze ausgedient hatte, wurde 1973 eine neue, Type VW, Rosenbauer, in Verwendung gestellt. Die Weihe erfolgte 1977. Dies war auch das Jahr des ersten großen Marbacher Feuerwehrfestes. Die FF Marbach richtete erstmalig dieses dreitägige Fest zu Pfingsten bei Kaiserwetter unter Mitwirkung fast der ganzen Bevölkerung von Marbach aus. Pfarrer Rupert Mörzinger zelebrierte die Feld- und Festmesse und weihte die neue Spritze. Patin war Frau Veronika Sillipp. Für dieses Fest stellte die Familie Franz Lemp, Marbach Nr. 31, ihre große Scheune zur Verfügung, ebenso für die Feste 1982 und 1985. In den Jahren 1991, 1995, 2000, 2004 und 2006 wurden die Feste in einem großen Zelt im Garten der Familie Johann Müller sowie in den Hallen der Familien Karl Weber und Karl Rauscher veranstaltet. Der Erlös dieser Feste diente für diverse Anschaffungen von Fahrzeugen, Geräten und Ausrüstung.

So ging 1984 ein großes Anliegen der FF Marbach in Erfüllung. Ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) der Type VW wurde von der Fa. Rosenbauer angekauft.
Der Traktor mit angehängtem Mannschaftswagen gehört seit dieser Zeit der Vergangenheit an.
Die Last der Finanzierung teilen sich Feuerwehr, Gemeinde, Land NÖ und der Landesfeuerwehrverband. Das schmucke Fahrzeug wurde beim Feuerwehrfest 1985 von Pfarrer GR Rupert Mörzinger geweiht. Patin war Frau Hermine Eder.


Kleinlöschfahrzeug VW LT (FFM)

Die zeitgemäße Ausrüstung wurde 1994 durch die Anschaffung von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ergänzt. In den folgenden Jahren überlegte die FF Marbach den Neubau eines, den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechendem, Feuerwehrhauses. Intensive Beratungen, wo man denn solch ein Gebäude errichten könnte, folgende Gespräche mit Land und Gemeinde bzgl. Finanzierung, intensive Planungsbesprechungen und Vor-Ort-Begehungen waren notwendig, bis letztlich der künftige Standort des neuen Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses in Zusammenarbeit mit dem soeben gegründeten Dorferneuerungsverein beschlossen werden konnte. Als Standort wurde ein Platz am Ortsende Richtung Sperkental gefunden, 2009 erfolgte dann der Spatenstich und im Herbst 2010 wurde übersiedelt.

Im Zuge des ersten Feuerwehrfestes am neuen Gelände im Juli 2011, wurde das ebenfalls neu angeschaffte Feuerwehrfahrzeug, Type KLF Mercedes Sprinter 519 CDI, im Zuge einer großen Feier in Dienst gestellt. Pfarrer Ludwig Hahn nahm die Segnung des Fahrzeuges vor. Patin war Frau Hermine Eichinger. Mit diesem Fahrzeug ist nun die FF Marbach auf dem neuesten Stand der Technik. Mit Hochdruckanlage, Notstromaggregat, Lichtmast uvm. ist man auch künftig für diverse Einsätze bestens gerüstet. Das neue Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus, sowie ein neu errichteter Dorfschuppen, wurden im Zuge eines großen Festes im Juni 2013 feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Die FF Marbach ist bei Einsätzen stets zur Stelle. So z.B. im Ort Marbach in den letzten Jahren bei größeren Bränden im Anwesen Walter Lemp (1985) und Herbert Bayer (1986), bei Kleineren im Haus Josef Simlinger (1995), Franz Ernst (1996) und Hermann Geyer (2011), und natürlich auch beim Großbrand der Flachsschwunganlage in Rastenfeld 1997. Auch im Bereich der technischen Einsätze ist auf die FF Marbach stets Verlass, wie beispielsweise beim Hochwasser im Jahr 2002, sowie bei zahlreichen Unwetterschäden und Verkehrsunfällen.

Im Jahr 1998 formierte sich eine erfolgreiche Bewerbsgruppe mit dem Ziel gemeinsam die FF Marbach im Bezirk und Land würdig zu vertreten. Ein erster großer Erfolg konnte bereits im Jahr 2001 mit dem Sieg beim Bezirksbewerb in Rastenfeld gefeiert werden. Dem sollten zahlreiche Siege und Top-Platzierungen bei diversen Abschnitts-, Bezirks- und Landesbewerben folgen. Besonderer Stolz der jungen Gruppe war das Erreichen des 8. Platz bei den Landesbewerben 2006 in Raabs. Am 10. Juni wurde beim Abschnittsfeuerwehr-Leistungsbewerb in Marbach/Felde auf den Grundstücken Konrad Herndler, Martin Anthofer und Franz Lemp auch das Feuerwehrfest abgehalten.

Die FF Marbach im Felde präsentiert sich heute als gut ausgerüstete Wehr, welche die Schulungsaufträge ernst nimmt und einen hohen Mannschaftsstand von 42 Mitgliedern (Stand: Jänner 2013) mit einer großen Anzahl an Jungfeuerwehrmännern aufweist.


1892 Franz Rauscher Nr. 27
1908 Florian Lemp Nr. 34
1911 Josef Kargl Nr. 13
1913 Edmund Herndl Nr. 10
1919 Josef Stummer Nr. 21
1922 Josef Kargl Nr. 13
1925 Johann Rauscher Nr. 27
1932 Johann Lemp Nr. 28
1938 Franz Hummel Nr. 4
1939 Leopold Lemp Nr. 34
1941 Peregrin Rauscher Nr. 20
1956 Franz Friedrich Nr. 29
1966 Ferdinand Eder Nr. 24
1986 Karl Weber Nr. 6
1996 Gerhard Zahler Nr. 14
2016 Patrick Weixelbraun Nr. 47
2021 Manuel Schnabl Nr. 73
1941
Peregrin Rauscher
1922
Josef Kargl
1956
Franz Friedrich
1966
Ferdinand Eder
1986
Karl Weber
1996
Gerhard Zahler
2016
Patrick Weixelbraun
2021
Manuel Schnabl


Wahl 2021

Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Marbach im Felde konnten nicht nur 28 FF-Mitglieder, sondern auch Bürgermeister Gerhard Wandl begrüßt werden. Bei der Neuwahl wurde einstimmig Manuel Schnabl zum neuen Kommandanten gewählt. Als Kommandant-Stellvertreter wurde Johannes Müller und als Leiter des Verwaltungsdienstes wurde Martin Hennebichler bestätigt.
Wahl 2021
von links: Bürgermeister Gerhard Wandl, Kommandant Manuel Schnabel, Leiter Verwaltungsdienst Martin Hennebichler, Kommandant-Stellvertreter Johannes Müller